Monatsbericht Februar

Gespeichert von Aaron am
Als Helgo im November hier war, haben wir jede Woche einige Projekte besichtigt. Alle Projekte, über die ich hier schreibe, stehen auch in Beziehung zu Helgo und werden finanziell von dem Verein unterstützt. Das Projekt von Andi: Andi ist ein ehemaliger IT ler aus Bayern. Irgendwann ist er nach Kolkata gegangen und hat bei Mutter Theresa hospitiert. Die Entscheidung danach hat sein ganzes Leben auf den Kopf gestellt. Er lebt momentan mit ca. 7-8 Behinderten in einem Haus, das er von seinen Ersparnissen gekauft hat. Er kümmert sich um sie, kocht mit ihnen, spielt mit ihnen, isst mit ihnen und lernt mit ihnen. Kurz gesagt: er lebt mit ihnen in einem 24 h Vollzeitjob. Andi hat sich dafür entschieden, sein Leben mit Menschen mit Behinderung zu teilen. Einige der Kinder wurden als Säuglinge ausgesetzt, da sie offensichtlich Behindert waren. Ein Kind hat er in einer Müllkippe kurz vor dem Verhungern/Verdursten gefunden und seitdem lebt er mit ihm zusammen. Mich hat das Projekt sehr beeindruckt, da Andi wirklich sein Gesamtes Leben darauf ausrichtet, mit seinen Schützlingen zusammenzuleben. Er kann nicht einfach sagen: “So, jetzt gehe ich einfach mal für 2 Monate, schaut wie ihr zurechtkommt.” Das Projekt von Bruder Xavier: Bruder Xavier hat sein Projekt ebenfalls dank Mutter Teresa gegründet. Er hat mit ein paar Kindern aus dürftigen Verhältnissen in einer Strohhütte angefangen zu lernen. Mittlerweile leitet er eine Schule mit über 450 Kindern. Einige Kinder von Helgo aus besonders bedürftigen Verhältnissen gehen auch dort zur Schule, da Bruder Xavier neben der Schule auch noch ein Hostel bereitstellt. Bruder Xavier kümmert sich auch um Samir. Samir ist ein ehemaliges Projektkind, das 2009 vom Bus angefahren wurde und Querschnittsgelähmt ist. Einige Jahre später hat Helgo ihn in seiner einsturzgefährdeten Hütte gefunden. Seine Eltern haben sich um ihn gekümmert. Die Mutter hat schwere psychische Probleme und der Vater Körperliche. Deshalb ist es für die Familie sehr schwer, über die Runden zu kommen. Samir hat als Kind verschiedene Jobs angenommen, um seine Familie zu ernähren, jetzt wo er Querschnittsgelähmt ist, kann er das nicht mehr machen. Helgo hat ihm damals einen Ventilator und einen Katheter gekauft. Mittlerweile hat sich seine Lage extrem entspannt. Ein Spender aus Deutschland spendet Geld nur für ihn. Deshalb kann das Projekt ihm jetzt ein Zimmer, Personen, ´die sich um ihn Kümmern, ein Handy, ein gutes Bett, regelmäßige Mahlzeiten und einen Rollstuhl bereitstellen. Ankur Kala: Ankur Kala ist eine Organisation in Kolkata, die sich um arme oder von Verschleppung gefährdete Frauen kümmert. Das Konzept der Organisation besteht darin, Frauen unabhängig zu machen, in dem sie ihren eigenen Lebensunterhalt verdienen können. Meistens kommen die Frauen von Dörfern rund um Kolkata, in denen Menschenhändler sehr aktiv sind. Mit einer Aussicht auf einen Job werden viele Frauen von den Männern mitgenommen und verschwinden für die Verwandten von der Bildfläche. Oft enden diese dann in Rotlichtvierteln. Bei Ankur Kala lernen unterprivilegierte Frauen einfache handwerkliche Tätigkeiten wie Nähen, Sticken und das Bemalen von Seide. Außerdem lernen sie Verkaufsstrategien und Kostenberechnung. Ankur Kala hat einen hauseigenen Shop, der die Produkte der Frauen anbietet. Ich habe mir dort auch einige handbestickte Postkarten gekauft.